Ausrichtung und Spezialisierungen

Im Laufe der Jahrhunderte haben sich verschiedene Ausrichtungen des Yoga herauskristallisiert. Im Sinne der Philosophie des traditionellen Ashtangayoga steht Yoga für ein umfassendes Konzept der ganzheitlichen Lebensführung. Trotz dieser generellen Ganzheitlichkeit, die ich in all meinen Kursen zu vermitteln versuche, lege ich folgende Schwerpunkte:

Yinyoga

Im Yinyoga werden Weisheiten jahrtausendealter indischer und chinesischer Philosophie kombiniert und zu einem Stil entwickelt, der Dich physisch und psychisch ins Gleichgewicht bringt. Anstatt den Körper möglichst stark zu aktivieren, wird das Loslassen einzelner Muskelpartien angestrebt, um im minutenlangen Halten der Asanas eine intensive Dehnung zu erlangen. Diese wird durch Atmung, Schwerkraft und Lenkung des Bewusstseins verstärkt. In diesem Zustand entwickelt sich eine neue Achtsamkeit Körper und Geist gegenüber. So werden physisch und psychisch Blockaden gelöst, Flexibilität und Ruhe gesteigert sowie eine neue Wahrnehmung ermöglicht und der Fluss der Lebensenergie angeregt. Auf allen Ebenen findest Du so zu Ausgeglichenheit und Wohlbefinden.

Ashtangayoga

Der achtgliedrige Pfad strebt durch die Integration aller sozialen, physischen und mentalen Aspekte des Yoga, Samadhi, das absolute Bewusstsein in der totalen Versenkung, an. Ein durchgehend fließender Atem, das individuelle Empfinden und die Konzentration auf das eigene Selbst bestimmen alle Abläufe. Die Asanas werden kraftvoll gehalten und fließen ineinander über; in ihrer Ausübung wird die kontrollierte Entspannung des Geistes während der bewussten physischen Anstrengung angestrebt. So werden Körper, Atem und Geist harmonisiert. Die individuelle Konstitution und Geisteshaltung stehen ebenso im Vordergrund, wie die Philosophie des traditionellen Ashtangayoga nach Pantanjali.

Schwangerschaftsyoga

Das größte Wunder dieser Welt – neues Leben entsteht! Damit gehen viele körperliche und mentale Änderungen einher. Die ganzheitliche yogische Lehre optimiert Deine Schwangerschaft: Meditations- und Entspannungstechniken stärken Selbstvertrauen und Intuition und intensivieren die Bindung zu Deinem ungeborenen Kind; Pranayama und Atemübungen erden und bereiten für den Tag der Geburt vor; Reinigungsrituale und Ernährungsratschläge aus dem Ayurveda helfen bei üblichen Schwangerschaftsbeschwerden und fördern die allgemeine Gesundheit; sanfte Asanas stärken den Körper und bereiten vor allem Beckenboden und Rücken für die neuen Herausforderungen vor. Durch Schwangerschaftsyoga kannst Du mit den zusätzlichen Optionen des traditionelles Yoga in Berührung kommen und sie individuell adaptieren, somit die Zeit der Schwangerschaft optimieren und Dich sanft und effektiv auf die Geburt einstimmen.

Pranayama

Prana, der Atem, steht für die universelle sowie die individuelle Lebenskraft. Das Atembewusstsein stellt im Yoga eine elementare Grundlage dar. Die Atmung verbindet unseren Körper mit dem Kosmos, verschiedene Atemtechniken dienen der körperlichen Reinigung und durch Pranayama, die Atemkontrolle, können wir aktiv Einfluss auf unser Bewusstsein nehmen. Auch wenn es sich bei Pranayama um einen sehr herausfordernden Aspekt des Yoga handelt, der nicht ohne Lehrer erforscht werden sollte, können einige vorbereitende Techniken intuitiv erlernt und im Alltag oder zur Entspannung effektiv eingesetzt werden. Die Steigerung zur Atemkontrolle geht mit einer Erforschung des Körpers und des Geistes einher, die in jedem Fall physisch wohltätig ist und zudem spirituellen Fortschritt anstoßen kann. Somit stellt Pranayama zugleich eine produktive Ergänzung zu Asanas und eine optimale Vorbereitung zur Meditation dar.

Meditation

Die Meditation ist die Meisterkategorie des Yoga: Asanas werden in erster Linie praktiziert, um die Wirbelsäule stabil und kräftig zu machen, so dass man lange mit aufrechtem Rücken sitzen kann; Pranayama bereitet die bewusstseinslenkende Atmung vor; Verhaltensregeln und Ayurveda reinigen Geist und Körper, um die ungestörte Meditation zu ermöglichen. Auch eine Meisterkategorie bedarf der Übung und bereits kleine Meditationen und geführte Entspannungsübungen haben einen positiven Soforteffekt auf unser generelles Wohlbefinden, unsere Aufmerksamkeit und Auffassungsgabe. Nach und nach lernt man über den Rückzug der Sinne und die gezielte Konzentration sein eigenes Selbst zu erkennen, sein Bewusstsein zu beeinflussen und vielleicht sogar den Dualismus zwischen Innerem und Äußerem zu überwinden und in Samadhi die höchste Glückseligkeit zu erlangen.

Ayurveda

Die Kunst des langen Lebens ist eine Lehre, die die Unbeschwertheit und Stabilität des menschlichen Organismus anstrebt und dadurch die Entfaltung des Bewusstseins ermöglicht. Auch hier ist die Harmonisierung von Gefühl, Verstand, Körper, Verhalten und Umwelt das Ziel; Yoga und Ayurveda ergänzen sich gegenseitig. Die individuelle Natur wird in den Vordergrund gerückt und durch eine Abstimmung der äußeren Einflüsse ins Gleichgewicht gebracht. In den Alltag integrierte Reinigungsrituale, Ernährung und Bewegung sowie die Harmonisierung der Sinnesorgane werden zur dauerhaften Optimierung der psychophysischen Konstitution genutzt. Nahrung wird als Medizin betrachtet; der Körper verlangt automatisch nach dem, was er braucht – wir müssen ihn nur wieder richtig verstehen lernen. Beim Erlernen dieses Verständnisses kommen wir unserem Selbst und der uns umgebenden Natur wieder näher – vor allem in Kombination mit der Ausübung von Yoga.